Nach der Explosion eines Mehrfamilienhauses in Den Haag sind inzwischen fünf Todesopfer geborgen worden., © Phil Nijhuis/AP/dpa

Fünf Tote nach Explosion in Mehrfamilienhaus in Den Haag

Nach einer schweren Explosion in einem Mehrfamilienhaus im niederländischen Den Haag sind inzwischen fünf Todesopfer geborgen worden. Ein weiteres Opfer sei lebend aus den Trümmern geholt worden, teilte die Feuerwehr am Abend mit. Kurz nach der Explosion am Morgen waren nach Polizeiangaben bereits vier Verletzte in eine Klinik gebracht worden.

Nach weiteren Opfern, die sich möglicherweise noch unter den Trümmern befinden, werde mit Hochdruck gesucht, sagte Bürgermeister Jan van Zanen. «Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern befinden, aber Tatsache ist, dass es für sie nur eine geringe Überlebenschance gibt», so der Bürgermeister weiter. «Wir bereiten uns auf das schlimmste Szenario vor.» 

Ursache der Katastrophe noch offen

Zur Ursache der Katastrophe konnten Polizei und Feuerwehr weiterhin noch nichts sagen. Um 6.15 Uhr habe es zunächst eine kleinere und dann eine sehr schwere Explosion gegeben, woraufhin das Gebäude in Brand geriet und fünf Wohnungen zerstört wurden. Die Bergungsarbeiten sollen die Nacht über andauern.

Am Unglücksort wurde über mögliche Ursachen der Katastrophe spekuliert. In den Niederlanden gibt es seit längerer Zeit immer wieder Sprengstoffanschläge im kriminellen Milieu. Betroffen sind Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand.

Sprengstoffanschlag oder Explosion von illegalem Feuerwerk?

Ob die Explosion und der anschließende Brand in Den Haag allerdings einen kriminellen Hintergrund haben, ist noch offen. Gemutmaßt wurde auch, dass in dem Gebäude kurz vor dem Jahreswechsel möglicherweise illegale Feuerwerkskörper gelagert worden sein könnten.

Anfang des Jahres hatte es in Rotterdam eine Explosion mit drei Toten in einer Wohnanlage gegeben. Dabei stellte sich heraus, dass in dem Gebäude ein illegales Labor zur Herstellung von Drogen explodiert war.

Quelle: dpa