«Glückauf – Film ab» – Kinogeschichte des Ruhrgebiets

Unter dem Motto «Glückauf – Film ab» zeigt das Ruhr Museum in Essen von Samstag an eine große Ausstellung zur Filmgeschichte des Ruhrgebiets. Zu sehen sind über 900 Exponate von handgemalten Kinoplakaten, Drehbüchern und Requisiten bekannter Filme wie einer «Schimanski-Jacke» der von Götz George gespielten Filmfigur mit Einschussloch und Filmblut. Zudem können Einrichtungsgegenstände und Projektoren begutachtet werden, die einst mit Krupp-Stahl gebaut wurden. Dazu kommen zahlreiche Filmausschnitte auf großen Bildschirmen. Die Ausstellung läuft bis zum 2. März 2025.

Das Ruhrgebiet war vor allem in den 1950er Jahren – in der Blütezeit der Ruhrindustrie – ein bundesweites Zentrum der Kino-Kultur. In der Region gab es zu der Zeit mehrere hundert Lichtspielhäuser, wie Museumsleiter Theo Grütter sagte. «Kino war das Theater des kleinen Mannes, ein erschwingliches Freizeitvergnügen des Arbeiters.»

Bis heute gibt es in Essen nach seinen Worten mit dem Cinemaxx das größte Multiplex-Kino Deutschlands und mit dem bereits 1928 gegründeten Kino «Lichtburg» den weiterhin gern für Filmpremieren genutzten größten Kinosaal Deutschlands.

Anlass der Ausstellung ist der 100. Geburtstag des Essener «Filmstudios Glückauf», das am 1. März 1924 als sogenanntes Reformkino gegründet wurde. Es sollte damals auf Druck konservativer Kreise mit anspruchsvollen Filmen den befürchteten Gefahren des «sitten- und jugendgefährdenden» neuen Mediums entgegenwirken, wie Grütter sagte.

Das Kino zeigt bis heute anspruchsvolle Filme, ansonsten ging das Kalkül allerdings nicht auf: Essen habe sich neben anderem auch zum Zentrum des erotischen und Porno-Films entwickelt, sagte Grütter. Auch das werde in der Ausstellung dokumentiert.

Quelle: dpa