Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat Merlin Polzin vom Interims- zum neuen Cheftrainer befördert. Einen Tag nach dem Hinrunden-Finale mit dem 5:0 gegen die SpVgg Greuther sprachen sich Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa für den 34-Jährigen aus. Der gebürtige Hamburger tritt damit auch offiziell die Nachfolge von Steffen Baumgart an, von dem sich der Verein Ende November getrennt hatte.
«In den knapp vier Wochen gemeinsamer Trainingsarbeit ist eine deutliche Entwicklung erkennbar, auf die wir in 2025 aufsetzen und aufbauen wollen», sagte Kuntz. «Merlin und sein Team genießen nicht nur in der Mannschaft, sondern auch bei uns Verantwortlichen volles Vertrauen.» Das seien eindeutige Argumente, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Polzin hatte die Mannschaft seit dem Ende von Baumgarts Dienstzeit in vier Spielen betreut. Ihm gelangen dabei zwei Siege und zwei Unentschieden. Durch zahlreiche enttäuschende Partien zuvor weist der HSV mit 28 Punkten die schlechteste Hinrunden-Bilanz in seinen sieben Jahren Zweitklassigkeit vor. Dennoch ist der Verein in der engen Liga noch immer mittendrin im Aufstiegskampf.
Einst Fan in der Kurve, jetzt Chef an der Seitenlinie
Vor der Entscheidung der Verantwortlichen pro Polzin hatten sich die Spieler auch nach dem Erfolg gegen die Fürther klar für den jungen Trainer ausgesprochen.
Polzin ist mit dem HSV schon lange verbunden. Als Jugendlicher stand er bei den Fans in der Nordkurve. Von 2011 bis 2013 war er Jugendtrainer im Verein. Wegen seines Lehramtsstudiums ging er nach Osnabrück und arbeitete nebenbei als Trainer beim VfL Osnabrück.
Mit Daniel Thioune wechselte er 2020 zum HSV und war wie schon in Osnabrück dessen Co-Trainer. Er blieb in dieser Rolle auch unter Horst Hrubesch, Tim Walter und Baumgart. Nach der Trennung von Walter im vergangenen Februar war er schon einmal für ein Spiel (2:2 bei Hansa Rostock) interimsmäßig Chef an der Seitenlinie.
Quelle: dpa