Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft, mit ihrem Weg eine Ermutigung für Frauen zu sein. «Ich glaube, dass ich für viele Frauen jemand war, der Möglichkeiten genutzt hat. Und dann aber auch einigermaßen gut ausgefüllt hat», sagte sie am Montagabend in Köln bei einem Gespräch mit der Moderatorin Bettina Böttinger. Böttinger hatte sie gefragt, was sie glaube, was sie für Frauen sei. Merkel sagte dazu: «Auch Ermutigung. Das wäre jedenfalls meine Hoffnung.»
Merkel stellte in Köln ihre Autobiografie «Freiheit. Erinnerungen 1954-2021» vor, die sie Ende November veröffentlicht hatte. Sie trat bei einer Sonderveranstaltung des Literaturfestivals Lit.Cologne auf.
Zu Beginn ihrer politischen Laufbahn hatte Merkel einst von 1991 bis 1994 das Amt der Bundesministerin für Frauen und Jugend inne. Sie habe damals nicht damit gerechnet, Frauenministerin zu werden, sagte sie in Köln. Sie habe sich dann auch «ganz schnell in die Nesseln gesetzt».
«Da war was los»
In diesem Kontext erinnerte sie an einen Termin in Pulheim bei Köln. Eine Frau habe sie damals gefragt, warum «Frauen in der DDR so viel höhere Renten» bekämen. «Und ich sagte im Brustton der Überzeugung: Die haben ja auch gearbeitet!», erinnerte sich Merkel. «Da war was los.» Das habe aber in die «Mitte des Problems» geführt. Die Arbeit von Frauen in den alten Bundesländern sei ganz anders geartet gewesen – oft ehrenamtlich, was zu keinem Rentenanspruch geführt habe.
Im Laufe ihrer politischen Karriere sei ihr auch immer bewusster geworden, dass «ohne eine bewusste Frauenförderung die gleichberechtigte Teilhabe nicht stattfinden wird», sagte Merkel.
Quelle: dpa