Nach den Messerattacken bei den Stadtfesten in Solingen und Siegen soll es mehr Polizeipräsenz und Kontrollen bei solchen Festen geben. , © David Young/dpa

Reul will mehr Polizeipräsenz bei Stadtfesten

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat nach den Messerattacken bei den Stadtfesten in Solingen und Siegen mehr Polizeipräsenz und Kontrollen bei solchen Volksfesten angekündigt. «Wir werden jetzt relativ schnell auf dem Erlassweg die Präsenz auf deutschen Volksfesten erhöhen und – da, wo möglich und notwendig – auch stärkere Kontrollen machen – Stichwort Taschenkontrollen», sagte Reul dem Innenausschuss des Landtags. 

Das werde möglicherweise auch schon auf Anreisewegen gelten, allerdings nur bei großen Veranstaltungen. Die Polizei vor Ort werde abwägen müssen, was klug, vernünftig ist und angemessen sei. Eine Woche nach dem Terroranschlag beim Stadtfest in Solingen war es in Nordrhein-Westfalen rund um die Feierlichkeiten in Siegen erneut zu einem Messerangriff gekommen. 

Sechs Menschen wurden verletzt, als eine 32-jährige Frau in einem Bus auf Fahrgäste einstach. Drei von ihnen erlitten lebensgefährliche Verletzungen, sind inzwischen aber nicht mehr in Lebensgefahr.

Drei Frauen mit verschiedenen Nationalitäten hatten die Deutsche überwältigt und entwaffnet. «Dank an diese mutigen und selbstlosen Fahrgäste, die mit ihrer Zivilcourage vermutlich Schlimmeres verhindert haben!», sagte Reul. 

Mutmaßliche Messerstecherin wegen Drogendelikten aufgefallen

Das Amtsgericht Siegen habe die Frau wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft geschickt. Sie sei früher bereits wegen Drogendelikten und Verkehrsverstößen aufgefallen. Zu ihrem Motiv habe sie nur gesagt, das würden die Polizisten ohnehin nicht verstehen. Hinweise auf eine terroristisch motivierte Tat lägen bisher nicht vor.

Die 32 Jahre alte Deutsche hatte am Freitagabend in einem Shuttle-Bus zum Stadtfest plötzlich mit einem Messer auf Menschen eingestochen. Nach Angaben der Polizei waren über 40 Erwachsene in dem Bus, dazu zwei oder drei Kinder. 

 

Quelle: dpa