Um Igel zu schützen, darf in Köln künftig kein Mähroboter nachts fahren., © Patrick Pleul/dpa

Schutz für Igel: Köln erlässt Nachtfahrverbot für Mähroboter

Köln hat zum Schutz von Igeln ein Nachtfahrverbot für Mähroboter erlassen. Es trete ab sofort in Kraft, teilte die Stadt am Dienstag mit. Kölner Mähroboterbesitzer dürfen ihre Geräte nun nicht mehr in der Dämmerung und in der Nacht auf den Rasen schicken. 

Hintergrund der bereits seit einiger Zeit diskutierten Maßnahme ist, dass Igel vor schwerwiegenden Schäden bewahrt werden sollen. Treffen die kleinen Stacheltiere bei der Futtersuche auf die Mähroboter mit ihren scharfen Klingen, können sie ganz gravierende bis tödliche Verletzungen erleiden. Ein Grund dafür sei, dass Igel bei «Kontakt mit dem Mähroboter» nicht flüchteten, erläuterte Köln. Stattdessen rollten sie sich zusammen. Die Tiere suchen in der Dämmerung und in der Nacht nach Nahrung.

Sonnenuntergang und Sonnenaufgang als Orientierung

Das Verbot in Köln orientiert sich nun an den «Hauptaktivitätszeiten des Igels», wie es Köln formulierte. In einer neuen Allgemeinverfügung heißt es entsprechend: «Das Inbetriebnahmeverbot von Mährobotern gilt in der Zeit von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang des folgenden Tages.» Wer sich nicht ganz sicher ist, welchen Zeitraum das umfasst, kann Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf der Seite koeln.de nachschauen.

Auf Antrag sind auch Ausnahmen von dem Verbot möglich. Allerdings müsse dann im konkreten Fall nachgewiesen werden, dass «keine Gefahr für Leib und Leben von Igeln und anderen kleinen Wirbeltieren durch den Einsatz eines Mähroboters» entstehe, so die Stadt. Als Beispiel nannte sie den Einsatz auf Dächern, auf denen ein Rasen wächst.

Auch Tierschützer hatten zuletzt wieder gefordert, den Betrieb von Mährobotern deutlich zu beschränken. Ein Nachtfahrverbot sei dabei das «Allermindeste» hatte eine Expertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Da die Roboter unbeaufsichtigt und nahezu lautlos ihre Arbeit verrichten, würden sie von Gartenbesitzern gerne nachts eingesetzt.

Einige kleinere Gemeinden in Deutschland haben ein Nachtfahrverbot bereits eingeführt.

Quelle: dpa