Nach dem zweiten Pflichtspielsieg in Serie kann sich Kölns Trainer Gerhard Struber in seinen durchaus umstrittenen Personalentscheidungen bestätigt fühlen. «Wir haben von der ersten Minute weg sehr stabil gewirkt», lobte der Österreicher seine Mannschaft nach dem 1:0 in der zweiten Liga bei Hertha BSC. «Es war eine sehr gelungene Präsentation von den Jungs heute. Über die gesamte Spielzeit sehr erwachsen, sehr reif.»
Stabil, erwachsen, reif: Es sind die Schlüsselbegriffe des Kölner Aufwärtstrends, die auch von Strubers Profis kamen. Nach enttäuschenden Liga-Niederlagen gegen Darmstadt und Paderborn war in der Kölner Öffentlichkeit schon wieder ordentlich Druck auf dem Kessel. Trainer und sportliche Leitung wurden scharf angegangen.
Der Trainer baut die Mannschaft um
Struber reagierte: Für ein besseres Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive setzte er in der Abwehr auf eine Dreierkette. Im Tor baute er auf die Erfahrung von Marvin Schwäbe. Der junge Jonas Urbig (21) musste auf die Bank. Zum Erstaunen vieler Beobachter.
Doch der Erfolg stellte sich ein. Im DFB-Pokal schalteten die Rheinländer Bundesligist Kiel (3:0) aus. Dann kam der Dreier in Berlin. «Uns hat in dieser Phase ausgezeichnet, dass wir beieinander geblieben sind, dass man stark in den Inhalten und sachlich bleibt. Und nicht Passagier der Emotionen wird», sagte Struber.
«Marvin hat uns in den letzten Wochen im Training gezeigt, dass er Ausstrahlung hat, Erfahrung mitbringt. Und natürlich auch Führungsqualität, auf die wir speziell auch in der Situation, in der wir gerade hängen, zählen können», erklärte der Coach seine Entscheidung für den 29 Jahre alten Schwäbe.
Lemperle wird immer mehr zum Erfolgsgaranten
Trotzdem sind sich beim FC alle einig, dass es nur erste Schritte sein können. «Die Leichtigkeit ist noch nicht so da, wie sie sein könnte. Deswegen fangen wir mit den Basics an», sagte Torschütze Tim Lemperle der ARD. Der 22-Jährige, der in der Liga schon fünf Tore und vier Vorlagen auf dem Konto hat, wird immer mehr zum Schlüsselspieler der Kölner.
Vorerst haben sich die Rheinländer im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Doch die Ansprüche sind natürlich andere. «Mit der Qualität, die wir im Kader haben, sollten wir uns eigentlich auch nach oben orientieren. Das gilt es jetzt wieder in jedem Spiel auf den Platz zu bringen», sagte Lemperle. Gegen Fürth soll am kommenden Samstag der nächste Schritt folgen.
Quelle: dpa