DGB-Chefin Yasmin Fahimi hat den Vorstand der Thyssenkrupp-Stahlsparte kritisiert. Bei einer Betriebsversammlung habe er konkrete Fragen aus der Belegschaft nicht beantwortet. , © Helge Toben/dpa

Thyssenkrupp: DGB-Chefin Fahimi kritisiert Stahl-Vorstand

In der Debatte um die Zukunft des Stahlherstellers Thyssenkrupp Steel hat die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, den Vorstand des Unternehmens kritisiert. Nach dem Besuch einer Betriebsversammlung des größten Standorts Duisburg-Hamborn/Beeckerwerth sagte sie, dass sie «geradezu schockiert über die Antwortlosigkeit» des Vorstandes sei.

Sie warf dem dreiköpfigen Gremium vor, keine der «wirklich sehr konkreten Fragen der Belegschaft» beantwortet zu haben. Dem Management sei «völlig egal, was eigentlich hier in Duisburg mit den Familien passiert.». Anlass der Betriebsversammlung waren die kürzlich vorgestellten Umbaupläne des Managements, die unter anderem die Streichung von rund 5.000 Stellen vorsehen. 

Zwei Betriebsversammlungen und ein Fackelmarsch der IG Metall

An der Betriebsversammlung nahmen nach Angaben des Betriebsrates am Donnerstagvormittag mehr als 2.000 Beschäftigte teil. Zu einer weiteren Betriebsversammlung am Nachmittag wurden knapp 3.000 Beschäftige erwartet.

Der Standort Duisburg-Hamborn/Beeckerwerth ist der größte der Thyssenkrupp-Stahlsparte mit rund 13.500 Beschäftigten. Vor der Versammlung am Nachmittag wollte die IG Metall mit einem Fackelmarsch gegen die Pläne demonstrieren. 

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Stahlsparte, Tekin Nasikkol, bekräftigte die Ablehnung der Pläne. «Das ist keine Verhandlungsgrundlage, das ist für die Stahlbelegschaft eine Kampfansage», sagte er. Wenn es sein müsse, werde man in die Auseinandersetzung gehen. Es werde zu keinen Verhandlungen kommen, solange betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen seien, Standortschließungen nicht vom Tisch seien und es keine ausreichend finanzielle Ausstattung gebe.

Der Betriebsratsvorsitzende des Standorts, Ali Güzel, rechnet für Januar mit harten Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern. Nähere Angaben machte er dazu nicht. «Die Aktionen werde ich nicht planen, das wird die Belegschaft selber planen.»

Quelle: dpa