Die spanische Trans-Schauspielerin Karla Sofía Gascón hat nach ihrer Oscar-Nominierung für ihre Rolle im Musical-Thriller «Emilia Pérez» nicht nur Glückwünsche, sondern auch zahlreiche Anfeindungen erhalten. «Es gab Beleidigungen, jede Art von Drohungen sowie auch Demütigungen», wurde die 52-Jährige in der spanischen Zeitung «El País» zitiert.
Im Netz gebe es eine «organisierte Kampagne» gegen den Film, meinte Gascón, die als erste Trans-Frau überhaupt für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde. «Es gibt Menschen, die rückschrittlich sind oder wenig geistige Kapazität besitzen, die gegen Freiheit und Respekt sowie gegen Zuneigung, Liebe und eine gerechte, gleichberechtigte Gesellschaft kämpfen.»
Kritik an Trump
Die Nominierung wurde fast zeitgleich mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus bekannt. Ihr Kommentar: «Es tut mir leid, dass es solche Menschen gibt (…). Eine Mischung aus Dorf-Häuptlingen und Neu-Faschisten, die in vielen Ländern die Institutionen besetzen und Hass verbreiten.» Sie verstehe nicht, wie «die Welt dieselben Fehler der Vergangenheit» begehen könne.
Die wie Hollywoodstar Penélope Cruz in Alcobendas geborene Frau betonte aber, sie lasse sich von den persönlichen Attacken nicht erschüttern, denn sie sei stolz und wisse, dass sie «eine Dame und eine Schauspielerin» sei, die diese Anerkennung verdiene. Sie habe von vielen Prominenten und Politikern Glückwünsche erhalten, vom spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez sowie von der Bürgermeisterin ihrer Geburtsstadt. Mit 13 Nominierungen liegt die französische Produktion «Emilia Pérez» bei der 97. Oscarvergabe vorn.
Quelle: dpa