Landgericht Mönchengladbach: Der wegen versuchter Bestechung angeklagte Kripo-Beamte ist derzeit nicht verhandlungsfähig. Das ergab ein vom Gericht bestelltes Gutachten., © Roberto Pfeil/dpa

Kripo-Beamter nicht verhandlungsfähig – Prozess ausgesetzt

Ein am Landgericht Mönchengladbach wegen versuchter Erpressung angeklagter Kripo-Beamter ist derzeit nicht verhandlungsfähig. Das habe ein psychiatrisches Gutachten ergeben, bestätigte ein Gerichtssprecher, «das Verfahren wurde ausgesetzt». 

Dem seit Anfang Oktober pensionierten 62-jährigen Beamten werden Bestechlichkeit, versuchte Erpressung und Strafvereitelung im Amt vorgeworfen. Mitangeklagt sind zwei weitere 33- und 51-jährige Männer aus Mönchengladbach und Viersen. Der Ex-Kripo-Mann der Kreispolizeibehörde Viersen soll die beiden vorbestraften Mitangeklagten über Ermittlungen gegen sie informiert und gewarnt haben. 

Zudem sollen die drei Männer versucht haben, einen mutmaßlichen Rocker wegen seiner Cannabisplantage zu erpressen. Laut Anklage soll es dabei um die einmalige Zahlung von 80.000 Euro und monatliche Folgezahlungen in Höhe von jeweils 10.000 Euro gegangen sein.

Gericht bestellt Gutachten

Der Ex-Kripo-Mann war an den beiden ersten Prozesstagen nicht erschienen. Am Morgen des ersten Tages war er in eine Klinik gekommen, am zweiten Tag hatte der Chefarzt ihm bescheinigt, nicht verhandlungsfähig zu sein. Auf telefonische Nachfrage des Gerichts hatte der Mediziner angegeben, dass der Patient starken Schwindel habe und nicht gerade gehen könne. «Bei uns muss er nur sitzen», hatte der Richter entgegnet und einen anderen Gutachter eingeschaltet, der dem 62-Jährigen erneut Verhandlungsunfähigkeit bescheinigte.

Auch ein Mitangeklagter ist bisher im Prozess nicht erschienen. Der 33-Jährige hat sich nach Polizeierkenntnissen in die Türkei abgesetzt. Das Verfahren gegen ihn wurde abgetrennt.

Quelle: dpa