«Missionary» umfasst 15 Tracks und präsentiert eine Mischung aus Nostalgie und Moderne. , © Henning Kaiser/dpa

Snoop Dogg auf Mission mit anderen Rap-Stars

Drei Jahrzehnte nach seinem bahnbrechenden Debütalbum «Doggystyle» kehrt Snoop Dogg mit seinem neuen Werk «Missionary» auf die musikalische Bühne zurück. Das Album (Veröffentlichung 13.12.) zeigt einmal mehr, warum der Rapper von der amerikanischen Westküste zu den prägendsten Figuren der Hip-Hop-Geschichte gehört.

Snoop Dogg, geboren als Calvin Cordozar Broadus Jr. am 20. Oktober 1971 in Long Beach (Kalifornien) nahe Los Angeles, begann seine Karriere als Schützling von Dr. Dre. 

Sein besonders entspannter Flow und die charakteristische Stimme katapultierten ihn mit Songs wie «Gin and Juice» oder «Who Am I (What’s My Name)» sofort in die Charts. 

Von Konflikten mit dem Gesetz bis zu seiner bemerkenswerten Wandlungsfähigkeit als Künstler und Unternehmer – nicht zu vergessen seine Liebe zu Cannabis und der obligatorische Joint in der Hand: All das macht Snoop zu einem kulturellen Phänomen.

Snoop Dogg bleibt sich treu

«Missionary» umfasst 15 Tracks und präsentiert eine Mischung aus Nostalgie und Moderne. Das Album bietet eine Bandbreite an Geräuschen, die aufmerksame Snoop-Dogg-Hörer wiedererkennen werden. 

Der starke weibliche Background-Gesang verleiht dem Album Klasse. Der Opener «Fore Play» zeigt, in welche Richtung das Album geht und eines wird sehr deutlich: Snoop ist reifer und erwachsener geworden.

Dennoch bleibt er seinen West-Coast-Wurzeln treu. So finden sich viele G-Funk-Beats und Synthie-Klänge, die stark an seine Anfänge erinnern und fester Bestandteil der Platte sind. 

Dr. Dre: «Snoop ist der Superstar»

Der Rapper aus Kalifornien hat das Album mit einem alten Bekannten aufgenommen: Dr. Dre, der die Rap-Musik prägte und maßgeblich für Snoops Durchbruch war. In der Single «Outta Da Blue» rappt Dre selbst mit. 

Dr. Dre sagte «Entertainment Tonight»: «Dieses Album wird einen anderen Grad an Reife mit seinen Texten und meiner Musik zeigen. Ich habe das Gefühl, dass dies zur besten Musik gehört, die ich in meiner Karriere gemacht habe.» Zu den gemeinsamen Auftritten sagt Dre: «Wirklich, Snoop ist der Superstar. Ich bin der Co-Star, wenn wir auf die Bühne gehen.»

Hommage an den West-Coast-Style

Die Songs kommen etwas großspurig daher – es ist viel Prahlerei auf dem Album. Der Musiker rappt in seinen Texten unter anderem, dass er ganz oben in den Charts sei und der Champagner fließe.

Ein besonderer Track auf «Missionary» ist der Titel «Gunz N Smoke». Hier hört man gleich drei Schwergewichte des internationalen Raps auf einem Track: Snoop Dogg, Eminem und 50 Cent. Generell sind auf dem neuen Album viele Features auch mit der britischen Legende Sting.

Musik, Cannabis, Kochen 

Snoop Dogg hat sich im Laufe seiner Karriere immer wieder neu erfunden: Gangsta-Rapper, Reggae-Künstler («Reincarnated», 2013), Schauspieler bis hin zum Geschäftsmann, der mit seiner Beteiligung an Cannabis-Unternehmen und sogar als Gastgeber von Kochshows Schlagzeilen machte. Sein neues Album zeigt, dass dieser Wandel nie auf Kosten seiner Authentizität ging.

«Missionary» ist ein Album, das Snoop Doggs bemerkenswerte Reise durch die Hip-Hop-Landschaft alle Ehre macht. Es betont: «I’m back in business.» Es vereint alles, wofür der Künstler steht: charismatisches Storytelling, musikalische Experimentierfreude und große Liebe zur West-Coast-Kultur.

Quelle: dpa