Justus Strelow leistete sich gleich sechs Schießfehler., © Hendrik Schmidt/dpa

Vier Fehler im Schnitt: «Gebrauchter Tag» für DSV-Biathleten

Justus Strelow flüchtete sich nach dem heftigen Dämpfer im ersten Einzelrennen der neuen Biathlon-Saison in Galgenhumor. «Ich wollte schon immer mal eine kleine Straße schießen», sagte der beste deutsche Schütze der vergangenen Saison über seinen 81. Platz in der ARD. Gleich im ersten Anschlag hatte er sich im finnischen Kontiolahti liegend drei Patzer erlaubt, es folgten zunächst zwei weitere, dann nur noch ein Fehler sowie ein tadelloses Stehendschießen zum Abschluss. 

«Mir hat heute beim Liegendschießen völlig die Orientierung gefehlt. Da war das Rennen eigentlich gleich durch. Dann kommen noch mehr Fehler dazu, das war ein gebrauchter Tag», sagte der 27-Jährige, der im vergangenen Winter eine Trefferquote von 94 Prozent vorweisen konnte.

Mit seinen Schwierigkeiten am Schießstand war er aus deutscher Sicht nicht allein. Im Schnitt schossen die sechs Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) viermal daneben. Da ein Fehler mit 45 Sekunden Addition auf die Gesamtzeit geahndet wurde, hatten Strelow und Co. beim norwegischen Dreifach-Erfolg keine Chance auf eine gute Platzierung. 

Norweger knüpfen an Vorsaison nahtlos an

Die Dominanz der Skandinavier geht indes weiter. Schon in der Vorsaison hatten die Norweger die ersten fünf Plätze im Gesamtweltcup belegt. In Finnland gewann Endre Strömsheim vor seinen Landsmännern Johannes Thingnes Bö (1) und Sturla Holm Laegreid (0).

Als bester Deutscher belegte Philipp Nawrath den 22. Platz. Nur er und Danilo Riethmüller (3 Fehler) als 30. schafften es unter die besten 30. Nawrath hatte auf Strömsheim nach 15 Kilometern und ebenfalls drei Patzern einen Rückstand von 2:49,2 Minuten. Noch weiter hinten landeten Philipp Horn (3/32.), Johannes Kühn (5/54.) sowie David Zobel (4/60.) und der eben sonst so sichere Schütze Strelow.

Bester Deutscher: Für Nawrath ein schwacher Trost

Dass Nawrath der beste DSV-Athlet war, tröstete den Bayern nicht. «Da jetzt bester Deutscher zu sein, das ist nicht das Highlight», sagte er. «Ich denke, wir wollten uns schon in die vorderen Platzierungen einsortieren. Wir haben alle mehr drauf.»

Zumal die Vorsaison dank Roman Rees, der in Kontiolahti wegen einer Erkrankung in der Vorbereitung fehlt, und Strelow mit einem Doppelsieg begonnen hatte. «Die Ansprüche sind höher – ganz klar. Gerade mit unserem Start im letzten Jahr», sagte Nawrath.

Für etwas Optimismus dürfte vor dem Sprintrennen über 10 Kilometer am Freitag die Performance in der Loipe sorgen. «Man muss einfach ein bisschen mehr riskieren, wenn man ins Hintertreffen beim Schießen gerät. Demnach war es beim Laufen ein ganz gutes Feeling», sagte Nawrath. Das dürfte auch für seine Teamkollegen gelten, denn in diesem Ranking schafften es immerhin vier Deutsche unter die besten 22.

Quelle: dpa